Steffen Freytag wird zum Helden: Germanen nach Elfmeterschießen im Halbfinale

03 Mai

Alte Herren

Steffen Freytag wird zum Helden: Germanen nach Elfmeterschießen im Halbfinale

1.FC 1913 Mittelbuchen gegen FC Germania 09 (AH) 5:6 i.E. 1:1 (1:1, 1:1, 0:1) Germania Großkrotzenburg ist als letzte Mannschaft in das Halbfinale des AH-Kreispokals eingezogen.

In einem spannenden und über weite Strecken ausgeglichenen Duell gab es in 80 Minuten keinen Sieger, sodass die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen musste. Dort hatten die Germanen das bessere Ende für sich: Keeper Freytag krönte seine überragende Leistung.

Am Samstagnachmittag fand das letzte Viertelfinale im Kreispokal endlich statt. Der unerwartete Wintereinbruch Anfang April hatte für eine Spielverlegung gesorgt. In Großkrotzenburg wurde bis kurz vor Anpfiff noch am Kader gefeilt. Hallermeier und Schaack hatten nach dem Belastungstest am frühen Vormittag grünes Licht für den Einsatz gegeben. Die Gastgeber gingen ersatzgeschwächt in die Partie, da ihr Topstürmer Hellweg im Urlaub weilte und in den letzten Tagen noch der ein oder andere verletzungsbedingte Ausfall zu beklagen war. Die Anfangsphase verlief so, wie man es auch erwarten konnte: Die Germanen hatten viel Ballbesitz, Mittelbuchen lauerte auf Konter. Die ersten Chancen gingen folgerichtig auf das Konto der Gäste, Doll versuchte es direkt (3.) und M. Bergmann aus der Distanz (7.) - beide Male wurde das Ziel knapp verfehlt. In der 12.Minute war Savvidis am Führungstor dran, doch seine Abschluss war für Heimkeeper Becker eine sichere Beute. Von den Gastgebern kam bis dato offensiv gar nichts, der Weg in den Strafraum blieb Mittelbuchen komplett versperrt. Mit dem vierten Versuch belohnte sich Großkrotzenburg für den starken Beginn, Doll jagte die Kugel aus 11 Metern in die linke Ecke (16.). Nach der Führung nahmen beim FCG Ballsicherheit, Tempo und die Konzentration peu à peu ab. Das rief die Hausherren auf den Plan: Gueclue und Ceylan verzeichneten Mitte des ersten Durchgangs die ersten nennenswerten Torchancen. Von der Feldüberlegenheit der Gäste aus der Anfangsphase war nun nichts mehr zu sehen. Das Spiel der Gäste war zu fehlerbehaftet, sie schafften es nicht mehr den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren zu lassen. Bis zur Halbzeit plätscherte die Partie etwas vor sich hin, weil die Offensive der Germanen förmlich in der Luft hing, sie verbuchte kaum Ballaktionen und bekam wenig Zugriff auf das Spiel.

Mit zwei frischen Kräften kamen die Germanen aus der Kabine, Hallermeier und Schaack ersetzten Reising und Fernandez. Nach der Pause dauerte es einige Minuten, ehe Großkrotzenburg eine gute Chance hatte, aber Becker lenkte den leicht abgefälschten Schuss von Doll um den Pfosten (42.). Auf der anderen Seite stellte Gästekeeper Freytag seine Klasse unter Beweis, als er ein Distanzschuss entschärfte (45.). Im direkten Gegenzug hatten die Germanen die Möglichkeit zur Vorentscheidung. Nach einer Flanke von Schaack köpfte Schmitt an die Latte und den Abpraller konnte werder er noch Savvidis aus kurzer Distanz über die Linie drücken. Mittelbuchen erhöhte den Druck und kam zu weiteren Chancen, scheiterten aber immer wieder an Freytag. Pünktlich zur crunch time setzte Mittelbuchen alles auf eine Karte, beorderten Weingart in den Sturm und spielten fortan in der Defensive Mann gegen Mann. Die schwindenden Kräfte sorgten auf beiden Seiten dafür, dass die Räume zwischen einzelnen Reihen immer größer wurden. Die Minuten rannen den Hausherren davon, aber dann fiel der späte Ausgleich doch noch: Großkrotzenburg war weit aufgerückt und Mittelbuchen fuhr den entscheidenden Gegenstoß. Weingart setzte sich an der Mittellinie gegen Hänsch durch und lief auf Freytag zu. Uneigennützig legt er quer zum mitgelaufenen Gueclue, der zum Ausgleich traf (63.). Fortan war die Partie an Spannung nicht mehr zu überbieten, beide Teams ließen die Möglichkeiten zum lucky punch ungenutzt und so ging es in die 2x5 minütige Verlängerung.

Die Mannschaften versuchten die Partie in der Verlängerung für sich zu entscheiden. Die erste Chance hatten die Gastgeber, aber Freytag parierte den Schuss glänzend. Auf der anderen Seite bot sich Doll die Möglichkeit, aber Keeper Becker behielt im eins gegen eins die Oberhand. In der zweiten Hälfte der Verlängerung hatten beide Teams Halbchancen. Kurz vor Ende konnte dann Mittelbuchen nochmal eine dicke Chance verzeichnen, aber Freytag entschärfte auch diesem Abschluss. Somit blieb es beim 1:1 nach 80 Minuten - Elfmeterschießen.

Das Elfmeterschießen wurde zum echten Drama. Die ersten vier Schützen behielten in Folge die Nerven. Schotte verwandelte glücklich und brachte seine Farben mit 3:2 in Front. Schmitt scheiterte mit seinem Versuch am guten Heimkeeper. War es das schon für die Germanen gewesen? Nein, denn der nächste Schütze Kilincarslan setzte das Spielgerät an den Pfosten. Scheinbar unbeeindruckt verwandelte Hallermeier überragend zum 3:3. Sacradamaglia brachte Mittelbuchen wieder in Front und der ganze Druck lastete nun auf den Schultern von M. Bergmann: bei einem Fehlschuss wäre die Pokalreise für Großkrotzenburg zu Ende. Nervenstark netzte er ein und so stand es nach jeweils fünf Schützen 4:4. Mit Elsakir und Doll trafen die beiden nächsten Schützen. Dann hielt Freytag den Elfer von Link und Schaack schoss die Germanen ins Halbfinale.

Nach der Saison 17/18 zieht Großkrotzenburg zum zweiten Mal ins Halbfinale des Kreispokals ein, dort warten mit Germania Dörnigheim, FC Erlensee und KEWA Wachenbuchen drei Schwergewichte des Fußballkreises auf die Germanen.

Aufstellungen

Großkrotzenburg: Freytag, Smith, Steil, Hänsch, M. Bergmann, Krämer, Fernandez, Reising, Doll, Savvidis, Schmitt, Schaack, Hallermeier, Buyan

Mittelbuchen: Becker, Oezdemir, Schotte, Gueclue, Weingart, Hirnich, Elsakir, Ceylan, Link, Peters, Scardamaglia, Fischer, Gibaja, Kilincarslan

Tore:

0:1 Doll (16.)

1:1 Gueclue (63.)

Elfmerterschießen

1:0 Weingart

1:1 Doll

2:1 Gueclue

2:2 Steil

3:2 Schotte

3:2 Schnitt verschießt

3:2 Kilincarslan verschießt

3:3 Hallermeier

4:3 Scardamaglia

4:4 M. Bergmann

5:4 Elsakir

5:5 Doll

5:5 Link verschießt

5:6 Schaack

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